LZ 5.1: Ich kann beschreiben wie der Pollen von den Blüten in den Bienenstock gelangt.
LZ 5.2: Ich kann erklären wieso der Pollen für die Bienen und die Pflanzen wichtig ist.
Pollen
Der Pollen wird in den Staubblättern von Samenpflanzen gebildet, wir kennen ihn auch als Blütenstaub. Der Pollen ist für die Vermehrung von Pflanzen grosser Wichtigkeit. Beim Sammeln von Nektar und Pollen gelangen einzelne Pollen von Blütenpflanze zu Blütenpflanze. So werden die Pflanzen befruchtet. Die Biene produziert aus dem Pflanzennektar Honig, sammelt aber auch Pollen und lagert diese in die Waben im Bienenstock ein.

In der Natur kommen die Pollen in allen Farben vor. Sie können weiss, gelb, rot, blau und grün sein. Im getrockneten Zustand sehen sie oft etwas farblos aus. Blütenpollen sind nur im getrockneten Zustand haltbar, deshalb werden sie praktisch immer getrocknet und manchmal auch vermahlen.
Ein Bienenvolk (abhängig von Grösse und Standort) sammelt ungefähr 25 kg Pollen pro Jahr. Gesammelt werden sie in Form von Pollenhöschen an den Hinterbeinen gesammelt. Mit dem Pollenkamm, das sind spezialisierte Hinterbeine, sammelt die Biene die Pollen aus dem Haarkleid. Ist der Pollen aus dem Haarkleid gekämmt, wird er mit Nektar klebrig gemacht und anschliessend in Form dieser Höschen an den Hinterbeinen gesammelt.

Der Honig liefert den Bienen die nötigen Kohlenhydrate. Pollen sind im Gegensatz zum Honig die Eiweiss- sowie Fettquellen und enthalten wertvolle Mineralien und Vitamine. Dieser Energiecocktail ist besonders für die Entwicklung der Futtersaft- und Wachsdrüsen bei jungen Bienen sehr wichtig. Nur mit Hilfe von funktionierenden Drüsen können die Bienen ihre Arbeit verrichten. Blütenpollen sind also ein unglaubliches Kraftpaket. In ihnen stecken nebst Aminosäuren auch Wasser, Zucker, Inhibine (hemmen Krankheitserreger) sowie weitere Wirkstoffe. Auch für Menschen gelten Pollen auf Grund ihrer Inhaltsstoffe als Superfood.
Je vielfältiger sich die Biene ernährt, desto gesünder ist die Biene. Eine einseitige Ernährung gibt es beispielsweise, wenn der Bienenstock in der Nähe einer Monokultur steht. Eine Monokultur ist ein grosses Feld mit nur einer Pflanzenart. Dies zeigt also die Wichtigkeit eines vielfältigen Pollenangebots in Bienenstocknähe auf. Wir sehen das auch daran, dass die Biene bestimmte Pflanzen bevorzugt und befliegt.
Bienenbrot
Die Bienen fressen die Pollenhöschen nicht, sondern müssen sie zuerst verarbeiten. Sie bringen die Pollen in den Bienenstock und streifen sie in eine leere Zelle ab. Andere Bienen stampfen diese Pollen in die Zelle und fügen unterschiedliche Enzyme sowie Honig hinzu. Das Gemisch wird so haltbar gemacht. Dies geschieht mittels Fermentierung. Dabei wird das organische Material durch Bakterien und Hefen zur Gärung gebracht. Dadurch wird es haltbar gemacht. Dieses Gemisch nennt man auch «Perga» oder «Bienenbrot».

Der Pollen wird entsprechend der Jahreszeit und dem Standort von unterschiedlichen Bäumen und Blüten pflanzen gesammelt und dient als Vorrat. Er stellt, neben dem Honig, ein wichtiges Nahrungsmittel sowohl für die Arbeiterinnen, als auch für die Brut dar. Dies gilt besonders für Zeiten, in denen andere Ressourcen knapp werden.
Gelagert wird das Bienenbrot in Waben, wobei die Bienen die Waben mit Propolis versiegeln um das Bienenbrot zu konservieren. Will ein Imker Bienenbrot ernten, werden die Waben nun vom Imker entdeckelt und geerntet. Daraus gewinnt er viele ca. 5 Millimeter grosse Klümpchen die vom Imker anschliessend weiter getrocknet werden.
5 AUFGABE – Pollen und Bienenbrot
Aufgabe 5A
Material: Text, Internet-Recherche, Online Whiteboard,
Beantworte die Frage:
Warum sind Pollen resp. Bienenbrot wichtig für die Bienen?
Halte die wichtigsten Punkte online fest, damit du sie mit deinen Mitschüler*innen teilen kannst.
Aufgabe 5B
Material: verschiedene Pollen, Bienenbrot, Fotoapparat, wenn möglich Wabe mit eingelagerten Pollen
Untersuche die Pollen.
Welche Farben erkennst du? Kannst du vielleicht herausfinden, zu welcher Pflanze sie gehören? Versuche einmal ein paar Pollen, wonach schmecken sie?
Halte fest, mache Fotos und notiere deine Erkenntnisse.